Risikomanagement
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- Gerichtsvollzieher
- Einspruch
- Mahnung
- Verjährung
- Forderung
- Vollstreckbarer Titel
- Schuldner
- Gläubiger
Was ist Risikomanagement?
Risikomanagement bedeutet, mögliche Gefahren früh zu erkennen und gezielt damit umzugehen. Im Bereich des Forderungsmanagements geht es dabei vor allem um die Frage: Besteht das Risiko, dass eine offene Rechnung nicht bezahlt wird?
Wenn ein Unternehmen Waren liefert oder Dienstleistungen anbietet, entsteht eine Forderung gegenüber dem Kunden. Diese Forderung bringt immer ein gewisses Risiko mit sich. Zum Beispiel, dass der Kunde nicht zahlt oder zahlungsunfähig wird. Das Risikomanagement hilft dabei, solche Situationen frühzeitig zu erkennen und vorbereitet zu sein.
Dabei handelt es sich nicht um eine einmalige Maßnahme, sondern um einen laufenden Prozess. Es werden regelmäßig Informationen gesammelt, ausgewertet und in Entscheidungen einbezogen. Ziel ist es, Unsicherheiten so gut wie möglich zu reduzieren. Denn wer seine Risiken kennt, kann besser planen und rechtzeitig reagieren.
Im Inkasso unterstützt das Risikomanagement dabei, seriöse Fälle von aussichtslosen zu unterscheiden und Maßnahmen gezielt zu steuern.
Welche Ziele verfolgt das Risikomanagement?
Das Risikomanagement hat ein klares Ziel: Forderungsausfälle vermeiden oder zumindest so gering wie möglich halten.
Offene Rechnungen gehören im Geschäftsalltag dazu. Doch je nach Kunde oder Situation ist das Risiko unterschiedlich hoch. Manche Schuldner zahlen schnell und zuverlässig, andere lassen Fristen verstreichen oder sind finanziell angeschlagen.
Ein gutes Risikomanagement hilft dabei, diese Unterschiede zu erkennen. So kann das Unternehmen besser einschätzen, welche offenen Beträge voraussichtlich bezahlt werden und welche nicht. Das schafft Planungssicherheit, besonders wenn es um größere Summen oder viele offene Forderungen geht.
Weitere Ziele sind:
Frühzeitige Warnsignale erkennen, zum Beispiel bei sich änderndem Zahlungsverhalten.
Interne Abläufe verbessern, weil Risiken nachvollziehbar und messbar werden.
Transparenz schaffen, etwa für die Geschäftsführung oder externe Partner.
Am Ende soll das Risikomanagement dabei helfen, ruhiger und mit weniger Überraschungen wirtschaften zu können.
Wer ist für das Risikomanagement verantwortlich?
Wer für das Risikomanagement zuständig ist, hängt von der Größe und Struktur des Unternehmens ab.
In kleinen Betrieben übernimmt oft die Geschäftsführung oder die Buchhaltung diese Aufgabe. Dort wird meist im Tagesgeschäft entschieden, wie mit bestimmten Fällen umgegangen wird.
In mittleren und großen Unternehmen gibt es häufig eigene Abteilungen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Abteilungen können etwa das Controlling oder Forderungsmanagement sein.
Auch externe Dienstleister können Teile des Risikomanagements übernehmen. Dazu zählen zum Beispiel Inkassounternehmen, die Schuldnerdaten analysieren und Hinweise auf Risiken geben. Oder Wirtschaftsauskunfteien, die Bonitätsprüfungen durchführen.
Trotz externer Hilfe bleibt die Verantwortung immer beim Gläubiger. Er entscheidet, ob er eine Forderung absichert, ein Mahnverfahren startet oder einen Fall ans Inkasso übergibt. Das Risikomanagement liefert dafür die notwendige Entscheidungsgrundlage.
Welche Risiken werden berücksichtigt?
Im Forderungsprozess können unterschiedliche Risiken auftreten. Sie wirken sich darauf aus, ob eine Rechnung vollständig und pünktlich bezahlt wird oder ob Probleme entstehen.
Zu den wichtigsten Risiken gehören:
Zahlungsausfallrisiko: Die Forderung wird gar nicht oder nur zum Teil beglichen.
Bonitätsrisiko: Der Schuldner hat eine schlechte wirtschaftliche Lage oder ist überschuldet.
Adressrisiko: Die Kontaktinformationen des Schuldners sind unvollständig oder falsch.
Rechtsrisiko: Es gibt Unklarheiten im Vertrag, bei Fristen oder rechtlichen Voraussetzungen.
Informationsrisiko: Wichtige Angaben fehlen, etwa zur Identität des Schuldners oder zur genauen Höhe der Forderung.
Kommunikationsrisiko: Der Schuldner ist schwer erreichbar oder reagiert nicht.
Diese Risiken treten nicht immer einzeln auf. Oft hängen sie zusammen. Wer ein umfassendes Risikomanagement betreibt, behält alle diese Punkte im Blick – einzeln und im Zusammenspiel.
Wann kommt Risikomanagement zum Einsatz?
Risikomanagement ist nicht nur bei Problemen relevant. Es beginnt oft lange bevor eine Forderung überhaupt entsteht.
Schon bei der Auswahl eines neuen Kunden kann das Unternehmen prüfen, ob ein Risiko besteht. Das kann zum Beispiel durch eine Bonitätsauskunft oder durch Hinweise auf frühere Zahlungsschwierigkeiten geschehen.
Auch während einer Geschäftsbeziehung kann sich die Situation ändern. Ein bisher zuverlässiger Kunde kann plötzlich in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Deshalb wird das Risiko regelmäßig neu bewertet.
Nach der Rechnungsstellung ist das Risikomanagement sehr wichtig. Wenn eine Zahlung ausbleibt, wird geprüft, ob die Forderung einfach eingetrieben werden kann. Andernfalls könnte ein gerichtliches Verfahren nötig sein.
Risikomanagement ist also ein durchgehender Prozess, der sich vom ersten Kundenkontakt bis zum vollständigen Zahlungseingang erstreckt.
Wie wird Risikomanagement durchgeführt?
Der Ablauf im Risikomanagement ist meist in mehrere Schritte unterteilt.
Risiken erkennen
Zuerst wird geprüft, ob überhaupt ein Risiko besteht. Dafür werden zum Beispiel Zahlungserfahrungen gesammelt, Bonitätsdaten abgerufen oder das Zahlungsverhalten beobachtet.
Risiken bewerten
Danach wird eingeschätzt, wie groß das Risiko ist. Ein Scoring-System kann helfen. Es übersetzt verschiedene Informationen in eine Zahl oder Kategorie. Zum Beispiel in niedriges, mittleres oder hohes Risiko.
Maßnahmen festlegen
Je nach Ergebnis werden konkrete Schritte geplant. Bei hohem Risiko kann etwa eine Vorkasse verlangt oder die Forderung an ein Inkassobüro übergeben werden.
Risiken überwachen
Auch nach dem ersten Check bleibt das Thema aktuell. Die Situation des Schuldners kann sich jederzeit ändern. Ein gutes System erkennt Veränderungen und passt die Bewertung automatisch an.
Viele Unternehmen nutzen heute digitale Werkzeuge. Damit setzen sie diese Schritte effizient und zuverlässig um. Das gilt auch für viele offene Forderungen.
Wo findet Risikomanagement statt?
Risikomanagement ist kein einzelner Arbeitsschritt, sondern ein Querschnittsthema, das sich durch viele Bereiche eines Unternehmens zieht.
Es beginnt oft im Vertrieb, wenn neue Kunden geprüft oder Verträge abgeschlossen werden. Im Rechnungswesen hilft es, offene Posten im Blick zu behalten und früh auf Zahlungsstörungen zu reagieren. Im Forderungsmanagement und beim Inkasso dient es dazu, Fälle zu priorisieren oder gezielt Maßnahmen einzuleiten.
Auch externe Partner wie Auskunfteien, Factoring-Dienstleister oder Inkassounternehmen greifen auf Risikodaten zu oder liefern eigene Einschätzungen.
Das Ziel ist, dass alle Beteiligten die gleichen Informationen haben. So können sie gute Entscheidungen treffen. Das gilt für interne und externe Situationen, vor der Rechnung und beim Einzug von Forderungen.